Die Grenzebach BSH GmbH produzierte als alteingesessenes Unternehmen mit 600 Mitarbeitern auf einem 5,5 ha großen Gelände am nördlichen Rand der Altstadt Bad Hersfelds. Die innerstädtische Lage entwickelte sich für das Unternehmen jedoch zunehmend zu einem Problem: Eine Erweiterung oder Veränderung am Standort war aus betriebswirtschaftlicher Sicht nicht möglich, die Anbindung an das Verkehrsnetz schwierig. In Zusammenarbeit mit der ProjektStadt als Sanierungsträger bemühte sich die Stadt Bad Hersfeld erfolgreich um die Umsiedlung des Unternehmens innerhalb der Stadtgrenzen: Die Arbeitsplätze konnten in der Stadt gehalten werden, Grenzebach BSH verfügt heute über einen autobahnnahen und ausbaubaren Standort. Um das nunmehr freigewordene Grundstück am Altstadtrand nicht brach fallen zu lassen, brachte die Stadt Bad Hersfeld im Mai 2009 ein Projekt auf den Weg, das das Bild der Stadt nachhaltig verändert hat. Auf dem ehemaligen Industriegelände entstand eine neue urbane Parklandschaft mit historisch wertvollen Backsteinbauten und neuen Nutzungsbausteinen. Zunächst erwarb die Stadt das Gelände. Dann mussten 34 Gebäude und 22.000 m2 versiegelter Flächen zurückgebaut werden. Dabei blieben die denkmalgeschützten Bürogebäude und Fabrikationshallen erhalten. Ein Teil der sogenannten Stockwerksfabrik wurde zum Herzstück des Projektes: Mit dem „wortreich“ entstand eine Wissens- und Erlebniswelt, welche sich dem Thema Sprache widmet. Die neue Veranstaltungshalle (Schilde-Halle) bietet den Rahmen für Konzerte, Theater, Tagungen und Kongresse. Mit Studium plus etablierte sich eine Außenstelle der Technischen Hochschule Mittelhessen. Entlang des wieder freigelegten und naturnah umgestalteten Bachlaufes der Geis wurde eine Wasserlandschaft mit einem facettenreichen Grüngürtel entwickelt. Im zentralen Parkbereich bietet die Plaza eine Gartengestaltung auf höchstem Niveau.