Konversion Heidelberg. Patton Barracks – Urbaner Wirtschaftsstandort mit großem Zukunftspotenzial
Aufgabe der seit 2012 mit der Projektsteuerung des dialogischen Planungsprozesses beauftragten ProjektStadt ist es, maßgeschneiderte Lösungen mit hoher Effizienz, Nachhaltigkeit und Akzeptanz für insgesamt fünf Konversionsflächen in Heidelberg zu entwickeln.
Chancen und Potenziale
Die Stadt Heidelberg plant das gesamte Areal (ca. 14,8 ha) zu erwerben, um es nach Maßgabe der städtischen Entwicklungsplanung in Abschnitten an geeignete Investoren weiter zu veräußern. Aktuell laufen im Rahmen der Vorbereitenden Untersuchungen die Bestandsuntersuchungen – durchgeführt von der ProjektStadt. Die Bestandsuntersuchungen dienen u.a. zur Beurteilung, ob und inwieweit Gebäude oder andere Teile der Infrastruktur weitergenutzt werden können. Die verkehrsgünstige Lage und die bauliche Vorprägung durch die ehemals militärische Nutzung bilden die Rahmenbedingungen für die zukünftige Schwerpunktnutzung als Wirtschaftsfläche.
Die Konversion Heidelberg verdeutlicht, dass ein passgenaues, auf die jeweiligen Flächen, ihre Bestände und Begabungen im Kontext der gesamtstädtischen Ziele zugeschnittenes Vorgehen in allen Planungs- und Beteiligungsprozessen von größter Wichtigkeit ist. Nur so können alle Beteiligten der anspruchsvollen Aufgabe, die große Chance Konversion zum Besten der Stadt und ihrer Bürgerschaft umzusetzen, gerecht werden.
Urbaner Wirtschaftsstandort mit großem Zukunftspotenzial
Die entwicklungsstrategischen Überlegungen zielen darauf ab, Patton Barracks als urbanen Wirtschaftsstandort mit dem Schwerpunkt „Organische Elektronik“ sowie weiteren innovativen, wissenschaftsnahen Branchen der Hochtechnologie zu entwickeln. Dieser interdisziplinäre Wirtschaftszweig ist in Heidelberg durch das von der Bundesregierung geförderte Spitzencluster „Organische Elektronik der Metropolregion Rhein-Neckar“ gewachsen. Der Vorschlag für ein „Business Development Center Organische Elektronik“ (BDCOE) auf der Konversionsfläche Patton Barracks wurde im Januar 2015 in Stuttgart als Leuchtturm-Projekt im Rahmen des RegioWIN-Wettbewerbs des Landes Baden-Württemberg prämiert – mit Aussicht auf mehrere Millionen Euro Fördermittel. „Das geplante Business Development Center ist ein wertvoller Entwicklungsimpuls, der sehr gut zu unseren Vorstellungen einer urbanen Wirtschaftsfläche passt. Auch im Bürgerbeteiligungsprozess haben wir positive Rückmeldung erhalten“, erklärte Hans-Jürgen Heiß, Bürgermeister für Konversion und Finanzen.
Mit Planungsatelier zum Städtebaulichen Entwurf
Der dialogische Planungsprozess startete im Herbst 2014 mit einer öffentlichen Begehung und dem ersten Bürgerforum zu Patton Barracks am 20. November 2014. Im Sommer 2015 arbeiteten drei international renommierte Planungsbüros in einem konkurrierenden Wettbewerbsverfahren am Städtebaulichen Entwurf. Der Siegerentwurf des Züricher Büros Hosoya & Schäfer zeichnet sich aus durch eine urbane, multifunktionale und technologieorientierte Konzeption der Gesamtfläche mit viel Potenzial für Neuentwicklungen insbesondere im westlichen Teilbereich. Die Campus-Anlage im östlichen Bereich mit dem Nukleus um orts- und identitätsprägende Bestandsgebäude soll Raum und Atmosphäre für kleinere Unternehmen und Start-Ups bieten. Der Städtebauliche Entwurf dient als Grundlage für die weitere Konkretisierung der Bebauung in Form eines Rahmenplans, soll aber auch schon bei der Suche nach Investoren behilflich sein. Auch in diesem Stadium fällt die Steuerung des dialogischen Planungsprozesses in das Aufgabenfeld der ProjektStadt.
Lage und Funktion
Die Patton Barracks liegen im Stadtteil Kirchheim, in zentraler städtischer Lage in Nachbarschaft zum neuen Stadtteil Bahnstadt und sind verkehrlich sehr gut angebunden. Die ursprünglich als kaiserzeitliche Infanteriekaserne konzipierte Erstanlage fungierte im 1. Weltkrieg als Kriegsgefangenenlager und wurde von der Wehrmacht 1936/1937 weiter ausgebaut. Nach dem 2. Weltkrieg erweiterte die US Army das Gebiet sukzessive nach Süden und Westen. Rund ein Drittel der insgesamt ca. 14,8 Hektar großen Fläche nimmt der ehemalige Motorpool ein – eine versiegelte Fläche mit dazugehörigen Werkstätten und Fahrzeughallen.
Projektblatt
Konversion Heidelberg
Patton Barracks – Urbaner Wirtschaftsstandort mit großem Zukunftspotenzial