Projektförderung in der Stadtentwicklung, Lorch: Als Stadtumbaumanagement für den interkommunalen Zweckverband Rheingau ergab sich sehr kurzfristig die Notwendigkeit, für einen seit Jahren die Stadtentwicklung beeinträchtigenden Sonderfall die richtige Weichenstellung vorzunehmen.
Daten & Fakten
Aufgabe | Außergewöhnliche Problemlagen erfordern außergewöhnliches Handeln – gerade in heutiger Zeit. Als Stadtumbaumanagement für den interkommunalen Zweckverband Rheingau ergab sich sehr kurzfristig die Notwendigkeit, für einen seit Jahren die Stadtentwicklung beeinträchtigenden Sonderfall die richtige Weichenstellung vorzunehmen. Ein wertvolles Kulturdenkmal droht wegen eines vor vielen Jahren gescheiterten Investitionsvorhabens verloren zu gehen. Das Umfeld wird durch eine benachbarte Bauruine verunstaltet. Die exponierte Lage am Rheinufer stellt für die Kommune eine besonders starke Beeinträchtigung des Ortsbildes dar. Die komplexe Eigentumssituation und die ökonomischen Rahmenbedingungen ließen eine Behebung dieses städtebaulichen Missstandes nicht erwarten. Da die Stadt Lorch innerhalb des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal liegt, bot sich zu Beginn des Jahres 2009 sehr kurzfristig die Möglichkeit, im Rahmen eines bundesweiten Investitionsförderungsprogramms die notwendigen Finanzierungsmittel zu beschaffen. |
Ablauf | Da niemand auf die Auslobung dieses Förderprogramms eingestellt war, musste adhoc eine Nutzungskonzeption für das Kulturdenkmal „Hilchenhaus“ – das bedeutendste Renaissance-Gebäude am Mittelrhein – sowie seine städtebauliche Umfeldgestaltung entwickelt und mit einer Vielzahl von Beteiligten vorabgestimmt werden, bevor das Projekt nach nur achtwöchiger Bearbeitungszeit fristgerecht Ende März beim zuständigen Bundesministerium beantragt werden konnte. Alle Kräfte mussten gebündelt und die notwendigen Planungen und Abstimmungen mit Behörden und Verbänden in Kommune, Kreis und Land, mit dem Eigentümer sowie mit den Bürgern vor Ort vorgenommen werden. Zusätzlich wurden mehrere öffentliche Veranstaltungen organisiert und moderiert. |
Ergebnis | Am 29. Mai 2009 tagte die von Bundesminister Wolfgang Tiefensee berufene Expertenkommission. Sie hat ihre Empfehlungen über alle 281 eingegangenen Anträge vorgelegt: Die Stadt Lorch erreicht mit 5,3 Mio. € die zweithöchste Einzelförderung aller eingereichten Projekte in dem mit 150 Mio € ausgestatteten Sonderprogramm. |