Konversion Heidelberg Planungspartizipation
Konversion Heidelberg. Planungspartizipation – Konversion als Gemeinschaftsaufgabe
Aufgabe der seit 2012 mit der Projektsteuerung des dialogischen Planungsprozesses beauftragten ProjektStadt mit seinen Kooperationspartnern ARGE metris architekten / 711LAB ist es, maßgeschneiderte L sungen mit hoher Effizienz, Nachhaltigkeit und Akzeptanz für insgesamt fünf Konversionsflächen in Heidelberg zu entwickeln. Zwei Rahmenbedingungen pr gen kontinuierlich den Prozess: Die Entwicklungskonzepte müssen im Diskurs mit vielen unter- schiedlichen lokalen Akteursgruppen entstehen. Zudem gilt es, die angestrebten neuen Nutzungen der einzelnen Areale in bereits bestehende Konzepte, Leitbilder und Aktivit ten einer langfristig angelegten Stadtentwicklung einzubinden.
Akteure in der Konversionsflächenentwicklung
Um diese Ziele zu erreichen, ist eine konsequent bürgernahe Gestaltung der Kommunikations- und Partizipationsprozesse von entscheidender Bedeutung. Die ProjektStadt definiert ihre Aufgabe als Projektsteuerer darin, wirtschaftlich tragf hige Konzepte im Dialog zu erarbeiten, die eine m glichst hohe Akzeptanz in allen beteiligten Gruppen erreichen und dabei gleichzeitig für die Stadt realistische und fundierte Optionen für die Umsetzung aufzeigen. So kann ein zukunftsfähiger Konsens mit höchster Zufriedenheitsquote erzielt werden.
Der dialogische Planungsprozess Heidelberg
„Die enge Einbeziehung der Stadtgesellschaft, Transparenz und Offenheit sind zentrale Bestandteile des Konversionsprozesses. Den interessierten Bürgerinnen und Bürgern aber auch allen Unternehmen, Verbänden und Initiativen stehen vielfältige Möglichkeiten offen, sich aktiv einzubringen, Ideen zu formulieren und sich an der Erarbeitung von Entwicklungsoptionen zu beteiligen. Der dialogische Planungsprozess schafft über viele Jahre hinweg eine Plattform für ein breites bürgerschaftliches Engagement. Bürgerforen, Workshops, das Internet und nicht zuletzt das direkte Gespräch bieten zahlreiche Möglichkeiten für einen offenen, sachlichen und konstruktiven Austausch.“
Verzahnung von Bürgerdialog und Fachplanung
Die enge Verzahnung der Bürgerbeteiligung mit der Fachplanung bietet große Chancen und Vorteile für eine hohe Akzeptanz von Planung bei allen beteiligten Akteuren. Bürgerinnen und Bürger bringen dabei ihre Ideen und Vorschläge ein, die von den Planern fachlich bewertet und auf Machbarkeit hin geprüft werden. Anschließend gehen diese Zwischenergebnisse wieder in die Beteiligung. Im Wechselspiel mit der Politik, dem Entwicklungsbeirat und im fortgesetzten Bürgerdialog entstehen schließlich konkrete Entwicklungsoptionen und Planungen als Grundlage für die spätere konkrete Umsetzung. Dabei ist besonders die intensive Kommunikation mit Politik und Verwaltung, dem Eigentümer (BImA), Vertreterinnen und Vertretern von Institutionen (Entwicklungsbeirat) sowie Bürgerinnen und Bürgern eine der zentralen Aufgaben der Projektsteuerung.
Entwicklungsbeirat Konversion
Der Entwicklungsbeirat, der sich aus 34 Vertreterinnen und Vertretern verschiedener gesellschaftlicher Institutionen, Verbände und Einrichtungen zusammensetzt, begleitet den Konversionsprozess der US-Flächen in Heidelberg seit der ersten Stunde. Zu seinen bisher wichtigsten Arbeitsergebnissen gehören die im Jahr 2012 vorgestellten Leitlinien für die Konversion. Diese Leitlinien nennen zehn Handlungsbereiche mit insgesamt 53 Entwicklungszielen. Zu den Handlungsbereichen zählen beispielsweise „Wohnen“ oder „Wissenschaft“. Zu den jeweiligen Entwicklungszielen gehören dann beispielsweise „Preiswerter Wohnraum“ oder „Förderung von Innovationskultur“. Die Leitlinien und Ziele bilden somit die Vorgaben und den Qualitätskatalog für die aktuellen Planungen auf den Flächen. Sie sind damit auch Grundlage für eine prozessbegleitende Evaluation der Flächenentwicklung, welche von der Projektsteuerung in regelmäßigen Abständen durchgeführt wird. Ziel des Monitorings im Sinne eines „Qualitätsmanagements“ ist es zu prüfen und zu kontrollieren, ob und in welchem Umfang die Leitlinien und Ziele in den politischen Beschlüssen berücksichtigt sind.
Räume erleben – Geführte Spaziergänge auf den Konversionsflächen
Ein besonderes Highlight der Bürgerbeteiligung sind die geführten Spaziergänge auf den Konversionsflächen, die von der ProjektStadt in enger Abstimmung mit der Verwaltung konzipiert und durchgeführt werden.Getreu dem Motto: „Nur wenn man Räume selbst erlebt hat und sich ein eigenes Bild vor Ort gemacht hat, kann man zielgerichtete Hinweise und Anregungen für die Planung geben“ – ist es immer das Ziel im Vorfeld eines Bürgerforums die Teilnehmer über die Fläche zu führen und schon Wichtiges zu Bestand und Umfeld zu erläutern. Die Erfahrungen haben gezeigt, dass dadurch die Qualität der Diskussionen im Bürgerdialog erheblich steigt.