Soziale Stadt Dietzenbach
Soziale Stadt Dietzenbach. Östliches Spessartviertel
Rund 3.200 Menschen aus über 80 Nationen leben im östlichen Spessartviertel - auf knapp 10 ha Fläche in fünf Hochhäusern und 1.019 Wohnungen. Besonders problematisch ist die heterogene Besitzerstruktur mit rund 600 Eigentümern. Als die Anlage in den 1970er Jahren in Zeiten von Wirtschaftskrise und stagnierender Bevölkerungszahl fertig wurde, gestaltete sich die Vermietung ebenso schwierig wie die Etablierung einer stabilen Mieterstruktur. Der Stadtteil wurde stigmatisiert. Die ProjektStadt unterstützte das Viertel über 13 Jahre bei der Sanierung der Wohnanlage sowie als Projekt- und Quartiersmanagement in der Sozialen Stadt. Im Jahr 2000 gründeten Stadt und Nassauische Heimstätte die Wohnungsgesellschaft Dietzenbach und erwarben zahlreiche Wohnungen. Ziel war es, den Instandhaltungsrückstau abzubauen und die Abwärtsspirale zu stoppen. Mit Erfolg: Die Eigentümer verpflichteten sich zur Sanierung, die Zahl der selbstnutzenden Eigentümer stieg. Die Außenanlagen wurden mit Hilfe der Bewohner aufgewertet, ein neues Haus der Bildung und Begegnung wurde gebaut. Weitere Bausteine waren der Aufbau neuer Netzwerke und Nachbarschaftsstrukturen sowie die Aktivierung der Bewohner. Durch Beteiligungsprojekte gelang es, die Anonymität der Siedlung zu beenden. Der mehrfach mit Preisen ausgezeichnete Integrationsprozess „Wir bewegen uns“ motivierte die Menschen zu mehr Engagement für ihren Stadtteil.
Daten & Fakten
Ziel | Stabilisierung der Wohn- und Lebensverhältnisse, Aktivierung der Bewohnerschaft, Aufwertung des Stadtteilimages |
Lage | Innenstadtnahes Gebiet, bestehend aus einer Hochhauswohnanlage |
Ablauf | 1998 Verfahrensvorschlag zur Stabilisierung der Wohn- und Lebenssituation in der Großwohnanlage 1999 Aufnahme in das Förderprogramm Soziale Stadt 1999 Beginn der Sanierung mit den Eingangsbereichen 2000 Gründung der Wohnungsgesellschaft Dietzenbach 2008 Start des Integrationsprozesses „Wir bewegen uns“ 2010 Bau des Bildungshauses |
Finanzierung | Rund 5,5 Mio. EUR aus Mitteln der Sozialen Stadt, HEGISS Innovationen, Stärken vor Ort, Stiftungen, Sponsoring und Preisgeldern sowie Privatinvestitionen der Eigentümer |
Auszeichnungen | 2002 Preis Soziale Stadt 2009 Förderpreis für besonderes freiwilliges Engagement von Kindern und Jugendlichen in Hessen 2009 Integrationspreis des DFB und von Mercedes-Benz 2010 Preis Soziale Stadt 2011 Hessischer Integrationspreis |